Bauchtanz als Geschenk
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Hind Rostom
Geboren am 12. November 1931, Alexandria, Ägypten,
es wird als Datum auch der 11. November 1929 oder 1933 angegeben, geboren am 12. November 1929 ist der Eintrag auf der Facebook-Seite von Hind Rostom,
gestorben ist sie am 8. August 2011, Kairo (Gizeh), Ägypten. Die Begräbnisfeier für Rostom fand am 9. August 2011 in der Sayyida Zainab-Moschee in Kairo statt.
Ihr vollständiger Name ist Nariman Hussein Murad. Verheiratet war sie zwei Mal, mit Hassan Reda, ein ägyptische Regisseur, die beiden wurden geschieden und sie hat ihre einzige Tochter "Passant Reda " mit ihm und Dr. Mohammad Fayad ein bekannter ägyptischer Arzt, Gynäkologe, mit dem sie ohne Kinder blieb, bis er starb.
Ihr Vater stammte aus der ägyptisch-türkischen Mittelschicht, ihre Mutter aus einer zwar alteingesessenen, aber verarmten ägyptischen Familie. Die Eltern trennten sich kurz nach ihrer Geburt.
Ihre Mutter heiratete wieder und Rostom lebte zeitweise bei ihrer Mutter und ihrem Stiefvater in Alexandria. Im Alter von neun Jahren riss Rostom von ihrer Mutter aus und zog zu ihrem Vater nach Kairo. Dort lebte sie zeitweise im Haushalt ihres Vaters und dessen zweiter Frau, die sie jedoch nicht im Haus haben wollte. Deshalb war sie auch die meiste Zeit ihrer Jugend in ägyptischen Internatsschulen.
Später lebte sie wieder bei ihrer mittlerweile zum zweiten Mal geschiedenen, nun alleinstehenden Mutter in einem Armenviertel von Kairo.
Sehr früh hatte sie den Berufswunsch gefasst Schauspielerin zu werden. Ihre Idole waren die US-amerikanische Filmschauspielerin Rita Hayworth und aus der Heimat die ägyptische Bauchtänzerin Tahia Karioka.
Zwischen 1947 und 1954 spielte sie als Statistin in über zwanzig Filmen mit, doch ihr Durchbruch als Filmschauspielerin gelang ihr erst mit der Rolle in dem Melodram El Gassad von Hassan al-Imam (1919-1988). In diesem Film verkörperte sie erstmals den Rollentypus, dem sie im Verlauf ihrer Karriere treu blieb, die attraktive, ehrgeizige Verführerin, die sowohl ihre Sexualität, ihre erotische Ausstrahlung, ihren Witz und ihre Intelligenz einsetzt, um ihre Ziele zu erreichen. Rostom schuf damit einen neuen Typus weiblicher Rollenfiguren im ägyptischen Kino, der weibliche Archetypus des frühen ägyptischen Kinos wurde abgelöst durch die selbstbestimmte Frau, die zu ihren Gefühlen steht.
Aufgrund ihrer lasziven Schönheit und ihrer erotischen Ausstrahlung wurde sie als „Königin der Verführung“ oder "Marlyne Monro des Ostens" bezeichnet.
Ende der 1950er Jahre war Rostom in zwei Filmen von Salah Abu Seif , einem Pionier des Neorealismus im ägyptischen Kino, zu sehen.
Später spielte sie in zwei weiteren, heftig umstrittenen Filmen unter der Regie von Hassan al-Iman mit, in dem Filmdrama Shafiqa, die Koptin Chafika el Keptia (1963) und in dem Filmdrama Al Rahiba (1965). In beiden Filmen spielte Rostom eine Christin mit einer unstillbaren Lebenslust, die ihr nichtkonformes Auftreten mit sozialer Isolation bezahlt.
In dem Melodram El Anam (1957) spielte sie, unter anderem an der Seite von Omar Sharif die Rolle der Kawthar, die Freundin der weiblichen Hauptrolle.
Ein Höhepunkt ihrer Karriere war 1958 ihre Hauptrolle in dem Filmklassiker Tatort Hauptbahnhof Kairo von Youssef Chahine. Sie spielte die wilde, unbeherrschte und unbeugsame Limonadenverkäuferin Hanuma, die den von Chahine gespielten Zeitungsverkäufer Qinawi in den Liebeswahn treibt. Mit dieser Rolle war Rostom auch in deutschen Kinos zu sehen.
Im Verlauf ihrer Karriere spielte Rostom in über 70 Filmen in fast allen Filmgenres, Komödien, Melodramen, Action und Biographien. Ab Mitte der 1960er Jahre übernahm Rostom auch ruhigere, gesetztere Frauenrollen, so ihre Rolle als Mokhtar in dem Filmdrama El Khouroug min el guana (1967) von Mahmoud Zulfikar. Darin verkörperte sie die geduldige und helfende Ehefrau eines leichtfertigen, arbeitslosen Sängers.
1979 beendete Rostom selbst ihre Karriere als Filmschauspielerin. Sie zog sich daraufhin auch aus der Öffentlichkeit zurück. Im Dezember 2002 lehnte sie das Angebot, ihre Biografie zu schreiben ab. Das Angebot war ihr von einem ägyptischen Satellitenkanal unterbreitet worden, der eine Fernsehserie über ihr Leben plante. Rostom lehnt mit der Begründung ab, sie habe sich aus der Öffentlichkeit zurück gezogen und ihr Privatleben gehe nur sie etwas an. Sie werde ihre Lebensgeschichte auch nicht zu Medienzwecken gegen Geld verkaufen. Erst 2011 trat sie in der Fernsehshow Egypt Today wieder mit einem Interview an die Öffentlichkeit. Darin sprach sie auch über ihre bewusste Entscheidung, mit Anfang Vierzig ihre Filmkarriere zu beenden, um sich ihrer Rolle als Mutter und Haufrau zu widmen.