
Lexikon Kostüme nähen 1



Kostüme nähen
Unter dem Begriff Kostüme nähen habe ich die wichtigsten Grundbegriffe zusammen gefasst und wieder mit 'KOSTÜME NÄHEN' vorne drann einzeln aufgelistet.
Absteppen
Bedeutet an einer Kante oder an einer Naht entlang steppen um einen Akzent auf diese Naht zu setzen.
Im Normalfall steppt man sehr knapp an der Naht ab, das kann 2 mm parallel sein.
Als Hilfe kann man auch das Nähfüßchen verwenden, mit dem man etwa 5 mm parallel absteppen kann.
Für alle anderen Breiten kann man ein Lineal verwenden.
Eine spezielle Effektnaht lässt sich , wenn die Nähmaschine die Fixierung hat eine Naht mit der Zwillingsnadel machen.
Fäden kann man im Prinzip alle Sorten verwenden, die zum Nähen geeignet sind.
Besatz
Unter Besatz versteht man einen Stoff, der an Kanten und Ausschnitten verstürzt (siehe Verstürzen) wird. Den Stoff schneidet man in der Kantenform zu. Im Schnittmuster kann dieser Teil in dem Vorderteil integriert eingezeichnet sein, zumal es sinnvoll ist, den Besatzstoff mit dem gleichen Fadenlauf aus zuschneiden.
Bei geraden Kanten kann der Besatz angenäht und umgeschlagen werden, bei runden Nähten wird der Besatz verstürzt(siehe Verstürzen).
Dehnen
Die ist für die Formgebung sehr oft wichtig, wenn man eine kürzere Kante an eine längere Kante anpassen muss. Dies ist im Schnittmuster angegeben und steht auch in der Näh-Anleitung.
Dehnen lässt sich am besten mit einem Dampfbügeleisen den kürzeren Stoff an der Kante warm und feucht bügeln und in die gewünschte Länge ziehen.
Einhalten
Ist die Bezeichnung für eine Technik, bei der im Bereich von Schulternähten (Vorderteil kürzer als Rückenteil) der Rückenteil auf die Größe des Vorderteils zusammengezogen wird.
Beim Zusammennähen soll man darauf achten, dass das längere Ende nur soweit an geschoppt wird, dass sich keine Fältchen bilden.
Einreihen
Einreihen oder auch einkräuseln, ist das erweiterte Einhalten.
Dazu steppt man mit großen Stichen die Nahtkante ab und kräuselt sie mit einem Faden (Ober- oder Unterfaden). Nun verteilt man die auf gekräuselte Stoffnaht auf dem Faden, den man am Besten an Stecknadeln fixiert.
Wenn die Nahtkanten gleiche Länge haben legt man sie zum an steppen (links auf links) aufeinander und steppt auf der gekräuselten Seite ab. Damit kann man kontrollieren, ob die Kräuselung gleichmäßig bleibt.
Die anschließend von außen sichtbaren Käuselfäden entfernen. Bei langen Nähten zum Einreihen empfiehlt sich eine Teilung der Nahtstrecke zumindest bis man ausreichend Erfahrung hat.
Fadenlauf
Mit Fadenlauf bezeichnet man die Längsverlaufenden Fäden, die beim Weben auf der Kette gespannt waren.
Die Schussfäden sind jene, die wechselweise oben und unten durch die Kette gezogen werden.
In einem Schnitt soll der Fadenlauf an sich ersichtlich sein, entweder entlang einer Längslinie (Nahtkante) oder als Angabe mit einem Pfeil, der die Fadenlaufrichtung anzeigt.
Dies ergibt, dass beim Auflegen der Schnittmuster der Fadenlauf mit der Webkante übereinstimmen soll.
Knopfloch
Prinzipiell ist es zu empfehlen dass sie etwas größer sind als der Knopfdurchmesser, damit der Knopf auch ohne Anstrengung durch das Knopfloch geführt werden kann.
Am leichtesten lassen sich Knopflöcher mit Nähmaschienen mit Knopflochautomatik nähen. Dazu gibt es je nach Modell und Hersteller die Beschreibung.
Reissverschlüsse
Ich persönlich mache erst die Knopflöcher und dann bei einer Anprobe Fixiere ich den darunter liegenden Platz mit einer Stecknadel für den Knopf, weil umgekehrt das Verrutschen leichter passieren kann und eine Korrektur sehr viel schwerer ist als einen Knopf neu einnähen.
Zum exakten einnähen haben die Nähmaschinen alle einen eigenen (halben) Nähfuß. Der Reisverschluss selber soll nie abgeschnitten, sondern umgenäht werden. Damit kann man den Schieber am Reisverschluss nicht mehr über das Ende ziehen.
Eine Verschlussöffnung sollte von Hand zugenäht werden.
Grundsätzlich haben wir zwei Möglichkeiten, einmal den offen sichtbaren Reisverschluss und dann den verdeckten Reisverschluss. Dabei kann man die Stoffränder (nur gerade Kanten) etwas über den Reisverschluss legen und erreicht somit, dass der Reisverschluss in einer Stoffspalte verdeckt werden kann.
Der Versdeckte Reisverschluss wird in eine Stofflasche eingenäht.
Bei Taschen kann man auch den Reisverschluss mit einer Paspelnaht teilweise verdecken.
Steppen
Steppen ist die Maschinennaht schlechthin. Dabei kann man die ganze Palette der Stichvarianten einsetzten.
Stoffstrich
Der Stoffstrich ist eine Bezeichnung für die Lage von Florhärchen auf einem Stoff wie Samt, Cord oder Nicki aber auch Velour oder Flauschstoffe.
Beim Streichen mit der Hand über den Stoff entlang des Fadenlaufes legen sich die Florhärchen mit dem Strich an und stellen sie sich gegen den Strich auf.
Beim Verarbeiten solcher Stoffe sollen alle Schnitt Teile in der gleichen Richtung liegen. Auf den Schnitten wird die Strichrichtung meist angegeben.
Verstürzen
Diese Bezeichnung wird für vernähte Stoffe gewählt, die anschließend gewendet (verstürzt oder umgedreht) werden.
Dabei ist die Nahtzugabe in die Kante eingenäht. Wesentlich ist, dass die Nahtzugaben so gering wie möglich sind und bei Spitzen fast gänzlich wegfallen. Dies hat den Grund, wenn man beim Umdrehen die Nahtzugabe von zwei Seiten am Spitz zusammenrollen muss um sie ein zu nähen, entsteht ein dicker Wulst.
Bei langen, geraden Nähten kann man die Nahtzugabe erst bügeln und anschließend steppen.