Auf dieser Seite möchte ich von den Uranfängen Bal Anat bis BSBD schreiben
ATS / TSD
Der American Tribal Style (ATS), oder auch Tribal Style Dance (TSD) genannt, hat seine Anfänge ab Ende der 60er Jahre in Amerika.
Er gehört in die Gattung der Phantasietänze, da er die unterschiedlichsten Einflüsse aus verschiedenen Kulturen vereint. Die Tanzschritte, Bewegungen und Musik stammen vordergründig aus dem klassischen orientalischen und indischen Tanz. Dazu kommen Elemente aus verschiedenen nordafrikanischen Stammestänzen, sowie aus Zigeunertänzen und dem Flamenco.
Tribal Style Dance ist ein erdiger, stolzer und kraftvoller Tanz, bei dem die Gruppe und damit das gemeinsame Tanzen im Vordergrund stehen.
Der Tribal Stil stammt von Bal-Anat, einer Gruppe gegründet von Jamila Salinpour, der Mutter von Suhela Salimpour, heute eine amerikanische Startänzerin. In der Anfangsphase wurde ASTS oder TSD noch nicht als eigenständiger Tanz gelehrt, da bei Jamila Salimpour jedes Mitglied der Gruppe einen anderen regionalen Folklorestil repräsentierte und sich dementsprechend auch kostümierte. Erst mit der Zeit verwischten sich die exakten Grenzen zwischen den bis dahin streng getrennten Kostümen und Folkloretänzen. Hierzu war die Entwicklung speziell von Mascha Archer, einer Schülerin von Jamila Salimpour wesentlich beteiligt. Masha Archer war auch die Pionierin ihrer Truppe mit der Idee, keine der Tänzerinnen einer Gruppe dürfe die andere ausboten. Damit konnten sich die Tänzerinnen gegenseitig beeinflussten und von einander lernen.
Dies Vermischen war der Moment und der Grund, so Jamila Salimpour selbst, in dem der American Tribal Style als eigenständiger Tanzstil entstand. Unter dem Einfluss und dem Vorbild von Bal-Anat bildeten sich bald viele Gruppen kreuz und quer durch die USA, die selbst nicht wussten, woher dieser neue Stammestanz stammte. Diese neuen Gruppen orientierten sich an den folkloristischen Tänzen, Bewegungen und Kostümen und, tanzten losgelöst von den verschiedenen Herkunftsländern und von Bal-Anat, ihre jeweils eigene Mischung. Den Begriff Tribal prägte wiederum eine Schülerin von Masha Archer, Simona Nerici, die 1987 eine eigene Gruppe gründete und den Grundstein für eine der bekanntesten Tribalgruppen der Welt legte – die FCBD (Fat Change Belly Dance), die heute noch führend in der Entwicklung der Tribalzene sind.
Auch wenn dem Publikum ein glaubhaft authentischer Eindruck der Tänze und Kostüme vermittelt wurde, wusste niemand, schon gar nicht in den Anfangsjahren, welcher Teil der Darbietung Folklore war und welcher Teil reine Fantasie.
Der ATS oder TAD wird in seiner ursprünglichen Form nicht choreographiert, sondern erhält durch sogenannte Cues (dies sind bestimmte Zeichen, die die anführende Person gibt) ebenfalls von Simona Nerici eingeführt und Improvisationen seine besondere und faszinierende Lebendigkeit.
Das neu entstandene Tribal-Gruppengefühl geht auf Masha Archer, einer Schülerin von Jamila Salimpour und Mitglied der Bal-Anat-Gruppe zurück. Sie wollte nicht, dass die Tänzerinnen einander zu übertrumpfen versuchen, sondern sie sollten sich gegenseitig unterstützen und auf einander achten lernen.
Dadurch ist es möglich, dass Tänzer/innen aus verschiedenen Gruppen und aus aller Welt sich treffen und zusammen tanzen können.
In den letzten Jahren hat sich der Tribal Style Dance ständig weiter entwickelt. Es entstand Tribal Fusion mit Einflüssen aus Modern-, Jazz-, Breakdance und Hip Hop.
Dieser wird meist in Kleinstgruppen, als Duo oder auch Solo getanzt.
Aus Tribal Fusion, als eigene Richtung parallel zum Tribal wiederum entwickelten sich viele neue Mischformen wie z.B. Gothic oder Dark Fusion.
Die kraft- und würdevolle Ausstrahlung erhalten die Tänzer/innen zusätzlich durch wunderschöne, phantasievolle Kostüme von folkloristischem bis modernem Stil.
Zudem tragen sie meistens passenden, üppigen Schmuck und außergewöhnliches Makeup. Auch Körperbemalungen oder Tätowierungen sieht man bei vielen Tribler/innen.
Je nach Ausrichtung der Tänzer/innen kann die Musik variieren von folkloristischen Rhythmen über mittelalterliche Musik bis zu Rock, Heavy Metal, Electro oder sogar Musik aus den 20-30er Jahren. Es ist alles erlaubt.
Die Faszination, die Tribal bewirkt, macht zum einen die Körperbeherrschung, zum anderen die stolze Ausstrahlung der Tänzer/innen. Zudem die Kreativität und Phantasie im Ausdruck und in den Kostümen, die übrigens oft selbst hergestellt werden.
Wer es einmal gesehen hat, wird total begeistert sein. Vielleicht so sehr, dass der Wunsch aufkommt, diesen Tanz selbst zu erlernen.